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Publikation in einer Fachzeitschrift statt Physiopraktikum
Ende März 2020 hätte ich mein erstes dreimonatiges Praktikum im Rahmen des Physiotherapiestudiums im Unispital Zürich beginnen sollen. Da gerade kurz vorher die Corona-Pandemie ausgebrochen war, wurde das Praktikum abgesagt. Die Verantwortlichen des Praktikums konnten mir nicht garantieren, dass ich genügend Lernssituationen und geeignete PatientInnen haben würde, da vor allem die grossen Zentren sich auf eine aussergewöhnliche Zeit vorbereiten mussten. Ich werde dieses Praktikum nun in den jetzigen Semesterferien am Unispital nachholen.
Aber zurück in den Frühling 2020: Eine befreundete Physiotherapie-Professorin aus England hatte über meine Mutter erfahren, dass mein Praktikum ausfällt und mich gefragt, ob ich zusammen mit der Master Studentin Laila aus Sheffield (UK) an einem Projekt teilnehmen möchte, da auch sie ihr Praktikum aufgrund von Covid-19 nicht absolvieren konnte.
Wegen des Lockdowns konnten die sogenannten «Exercise Classes» der Parkinson-Betroffenen, welche die befreundete Physotherapeutin regelmässig gab, nicht mehr stattfinden. Deshalb entschied sie sich dafür, diese in Online-Form durchzuführen.
Das Parkinson Projekt beinhaltete, dass Laila und ich einmal pro Woche eine dieser «Online Exercise Classes» beobachteten, um einerseits über Parkinson zu lernen und andererseits zu helfen, die Online-Klassen zu optimieren. Mit der Zeit entschieden wir uns, gemeinsam einen Artikel darüber zu schreiben.
Dafür haben wir eine Umfrage bei den Teilnehmenden gestartet, um ihre Sichtweise auf die Umstellung von Vor-Ort-Klassen zu Online-Klassen zu evaluieren. Nachdem wir die Daten ausgewertet hatten, verfassten wir ein «Research Paper». Da wir mit der Zeit viel Erfahrung über die Implementierung von «online exercise classes» gesammelt hatten, entschieden wir uns dafür, unsere Erkenntnisse als Physios in einem zweiten Artikel zu verpacken, so dass auch andere von unseren Erfahrungen profitieren können.
Deshalb schrieben wir noch einen «Professional Practice report». Beide Artikel wurden im März 2021 im Synapse Journal (Official Journal of the Association of Chartered Physiotherapists in Neurology) veröffentlicht.
Erfolge:
- Erster Einblick in das Datenerheben und Schreiben eines akademischen Artikels
- Ich habe einen sehr wertvollen Einblick bekommen, wie jemand ans Werk geht, die schon viele Artikel geschrieben hat, und konnte sehr viel dabei lernen.
- Mit Tutorials wurden Laila und ich gut Schritt für Schritt durch die einzelnen Schritte des Schreibens und Datenanalysieren geführt, so dass ich sehr davon profitieren konnte.
Herausforderungen:
- Währendem wir den zweiten Artikel schrieben, habe ich mein nächstes Praktikum begonnen. Es war zum Teil streng, um während dem Praktikum auch noch abends oder am Wochenende am Artikel weiterzuschreiben und Tutorials zu haben, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
- Für das Analysieren der Daten wäre es viel praktischer gewesen, alle zusammen vor Ort zu sein und nicht via Zoom alles zu besprechen, weil wir parallel mit ca. fünf Dokumenten mit Daten arbeiteten und man über Zoom nicht alles auf einmal im Überblick haben konnte.
- Das Analysieren der Daten gab viel mehr Arbeit als ich anfangs gedacht hatte.
- Beim zweiten Artikel haben wir mit der Struktur eines «Audit Reports» gearbeitet. Weder Laila noch ich kannten diese Struktur und wir mussten uns zuerst damit vertraut machen, bevor wir mit dem Schreiben beginnen konnten.
- Drei Autoren haben drei verschiedene Schreibstile und diese zusammen zu einem fliessenden Text zu bringen, ist nicht so einfach. Wir haben dies gelöst, indem die befreundete Physiotherapeutin aus den verschiedenen Teilen, die jede von uns geschrieben hatte, den Text neu schrieb und danach haben wir den Text alle nochmals mehrmals überarbeitet.
Einen Punkt, den ich mit diesem Projekt gelernt habe, ist, dass man die Texte, die man schreibt, sich weiterentwickeln lassen muss, auch wenn am Ende der ursprüngliche Text kaum noch zu erkennen ist. Dies bedeutet, dass man nicht an den Worten hängen sollte, die man schon geschrieben hat.
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Willkommen zum Tag der Bachelorarbeiten 2021
Leanna Schoch präsentiert ihre Bachelorarbeit mit dem Titel "Reflectoins on the Parkinson’s Project" mit rund 400 anderen BSc-Studierenden am 2. Juli 2021 online am Tag der Bachelorarbeiten. Der Anlass ist öffentlich.