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Mein Berufsalltag als Physiotherapeut


01. Juli 2014

Emanuel Brunner - Physiotherapeut, Forscher, Student

Emanuel Brunner (29) hat sein Bachelorstudium in Physiotherapie 2010 an der ZHAW in Winterthur abgeschlossen. Derzeit ist er bei der University of Leuven in Belgien als PhD-Student eingeschrieben und arbeitet an seiner Dissertation. Die klinischen Forschungsprojekte führt er vorwiegend in Winterthur durch. Für seine Dissertation ist er an der ZHAW als Forscher und am Kantonsspital Winterthur (KSW) als praktizierender Physiotherapeut angestellt.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

Ich arbeite seit eineinhalb Jahren als Physiotherapeut an meiner Dissertation zum Thema "Physiotherapie bei komplexen Schmerzpatienten" an der University of Leuven (KU Leuven) in Belgien. Mein Arbeitsplatz ist aber nicht in Leuven sondern hier an der ZHAW, wo ich an meinen Forschungsprojekten arbeite und am Kantonsspital Winterthur als Physiotherapeut praktiziere. Am Kantonsspital behandle ich komplexe Schmerzpatienten in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team. Die Kombination aus Forschung und klinischer Praxis macht mir Spass, ist aber auch mit einer grossen Belastung verbunden. Weil ich an der KU Leuven promoviere, reise ich mehrmals pro Jahr nach Belgien. Zusätzlich bin ich auch häufig für Konferenzen und Weiterbildungen im Ausland. Der Austausch mit meinem internationalen Forschnungsnetzwerk macht mir besonders viel Freude und ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit.

 

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf? Gibt es etwas, das Sie nicht gerne machen?

An meinem Beruf gefällt mir das angesprochene internationale Forschungs-Netzwerk. So pflege ich einen regen Austausch mit Forschenden. Auch meine privaten Kontakte aus dem MSc-Studiengang in Leuven sind mir sehr wichtig. Vor zwei Jahren habe ich einen Studienkollegen in Suriname besucht. Letztes Jahr war ich in Athen zu Besuch. In meinem Arbeitsalltag gibt es keine Routine und das ist auch super so! Die Doppelbelastung mit Forschung und klinischer Praxis absorbiert aber auch viel Zeit. In diesen Momenten denke ich mir dann, ich möchte mehr Zeit zum Forschen haben.

 

Was haben Sie nach Ihrem Studium gemacht?

Ich habe meinen Bachelor in Physiotherapie an der ZHAW 2010 abgeschlossen und ging bereits in der darauf folgenden Woche nach Belgien, um dort den konsekutiven Master zu starten. Ich brach meine Zelte hier in Winterthur ab und zog für zwei Jahre nach Leuven, wo ich einen MSc in Rehabilitation Sciences and Physiotherapy machte. Dabei habe ich mich im Bereich "Mental Health Care and Psychomotor Therapy" spezialisiert. Das Studium war in Englischer Sprache und meine Mitstudenten kamen aus der ganzen Welt. Schon während dem MSc wusste ich, dass ich anschliessend promovieren will und so habe ich in dieser Zeit auch bereits an meinem heutigen Forschungsplan gearbeitet. Vor zwei Jahren bin ich wieder zurück nach Winterthur gekommen, wo ich jetzt an der ZHAW und dem Kantonsspital Winterthur arbeite.

 

Wie empfanden Sie den Einstieg ins Berufsleben? Gab es Überraschungen?

Mein Einstieg ins Berufsleben bzw. meine Laufbahn war sehr fliessend. Was ist schon "das Berufsleben"? Während dem Bachelorstudium an der ZHAW habe ich bereits in den Semesterferien jeweils an der Psychiatrischen Uniklinik in Zürich gearbeitet. Für meine Dissertation bin ich noch als Student an der KU Leuven eingeschrieben, hier an der ZHAW bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter und am Kantonsspital Winterthur bin ich als Physiotherapeut angestellt. Ich bin also heute gleichzeitig Student, Forschender und praktizierender Physiotherapeut.

 

Was ist Ihnen aus der Studienzeit besonderes in Erinnerung geblieben?

Wir gehörten zum ersten Physiotherapie-Studiengang und so war alles noch etwas chaotisch, was ich sehr geschätzt habe. So hatten wir viele Freiheiten. Das neue ZHAW-Gebäude an der Technikumstrasse 71 gab es damals ja noch nicht und ich habe noch im Mäander (Anm.: Gebäude, in dem heute das Departement für Angewandte Linguistik ist) mein Studium begonnen. Eines meiner grössten Highlights während meines BSc-Studiums war ein dreimonatiges Austauschpraktikum in Äthiopien. Dort arbeitete ich als Physiotherapeut für die Rehabilitation von Patienten mit Bein-Amputationen.

 

Mein Tipp an heutige Studierende.

Geniesst die Studienzeit! Und ganz besonders: Lasst euch von euren Interessen leiten!

 

Hier arbeite ich:


Anregungen und Feedback zu "Mein Berufsalltag als..." an online.gesundheit@zhaw.ch