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Mein Berufsalltag als Ergotherapeutin


3. März 2015

Regula Jordi - Ergotherapeutin beim Roten Kreuz in Davos

Regula Jordi (33) stieg nach dem Studium direkt in derjenigen Praxis ein, in welcher sie auch ihr letztes Praktikum absolviert hatte. Danach wechselte sie zum Roten Kreuz in Davos, wo sie zurzeit 50% in der Handtherapie arbeitet. Die Patienten kommen aus der ganzen Schweiz und der Arbeitsweg beträgt für Regula Jordi gerade mal 10 Minuten.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

Seit meinem Mutterschaftsurlaub arbeite ich 50% als Ergotherapeutin am Spital Davos, davor waren es 80%. Angestellt bin ich zwar beim Roten Kreuz, unsere Räumlichkeiten befinden sich aber im Spital selber. Auch unsere Patienten sind sowohl aus dem Spital als auch von den Hausärzten aus dem Einzugsgebiet Davos/Klosters.

An einem normalen Arbeitstag stehe ich um ca. 6 Uhr morgens auf, mache mich und meine Tochter bereit und bringe sie dann zur Krippe. Diese ist zum Glück gerade neben dem Spital. Mein Arbeitsweg dauert gerade mal 10 Minuten; das ist ein Luxus, den ich geniesse! Im Spital angekommen, schaue ich mir zuerst einmal den aktuellen Tagesplan der Patienten an: Wer kommt wann? Wurde etwas umgestellt? Muss ich etwas vorbereiten, z.B. eine Schiene herstellen?

In der Praxis arbeite ich mit fünf Ergotherapeutinnen zusammen, die ein Pensum zwischen 40 und 100% haben. Am Vormittag behandle ich vorwiegend Handpatienten und am Nachmittag aktuell vier Kinder mit motorischer Entwicklungsverzögerung und ADHS nebst weiteren Handpatienten. Wenn einer meiner Handpatienten im Spital am Vormittag in der chirurgischen Sprechstunde ist, begleite ich ihn, um immer auf dem Laufenden zu sein. Um ca. 17.45 Uhr verabschiede ich mich von den anderen und mache mich wieder auf zur Krippe und dann auf den Heimweg.

 

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf? Gibt es etwas, das Sie nicht gerne machen?

Dass Davos ein Wintersportort ist, merke ich auch an den Patientinnen und Patienten: Im Winter gibt es mehr Frakturen zu behandeln und die Patienten kommen aus der ganzen Schweiz und auch aus dem Ausland, besonders diese Abwechslung gefällt mir bei der Arbeit sehr.  
Was mir an meinem Arbeitsplatz auch gefällt, ist der kurze Arbeitsweg von 10 Minuten und dass die Kinderkrippe gleich neben dem Spital liegt. Das macht das Leben einfach und ist für mich Lebensqualität.
Was weniger Spass macht, ist der zum Teil grosse Aufwand für das Berichteschreiben, insbesondere für die Krankenkassen.

Was haben Sie nach ihrem Studium an der ZHAW gemacht?

Ich habe mein Studium an der ZHAW im Sommer 2010 abgeschlossen. Danach konnte ich für neun Monate eine Schwangerschaftsvertretung in einer Praxis in Sissach machen, wo ich auch mein letztes Praktikum absolviert hatte.

Ich stamme ursprünglich aus dem Emmental, als aber mein Partner eine Stelle in Davos bekam, hielt ich auch nach einem Job als Ergotherapeutin in dieser Region Ausschau. Das klappte dann auch sehr gut: Eine Kollegin von mir arbeitete in Thusis beim Roten Kreuz und als dort eine Stelle frei wurde, konnte ich dort einsteigen. Die ersten drei Monate zu 80%, dann etwas mehr als ein Jahr zu je 40% in Thusis und in Davos ebenfalls beim Roten Kreuz. Dann wurde eine 80%-Stelle in Davos frei. Der Rest ist Geschichte. Seit Januar dieses Jahres ist nun mein Mutterschaftsurlaub vorbei und ich arbeite wieder zu 50% als Ergotherapeutin im Spital Davos.

Wie empfanden Sie den Einstieg ins Berufsleben? Gab es Überraschungen?

Meine erste Arbeitsstelle kannte ich bereits aus meinem letzten ZHAW-Praktikum. Von dem her war es nicht ein so grosser Schritt. Es war sogar so, dass ich für die Schwangerschaftsvertretung direkt angefragt wurde. Ich fand es allerdings manchmal etwas anstrengend, weil die Arbeitsstelle in Sissach eine rein pädiatrische Stelle war. Sechs bis sieben Kinder pro Tag zu behandeln, ging mir manchmal an die Substanz. Da wusste ich, dass ich mich in eine andere Richtung entwickeln möchte.

An meiner zweiten Stelle dann, beim Roten Kreuz in Thusis, bin ich in die Handtherapie hineingekommen. Das hat mir auf Anhieb gefallen. Heute arbeite ich in der Regel am Vormittag in der Handtherapie und am Nachmittag mit Kindern. Diese Abwechslung ist es, die spannend und abwechslungsreich ist.

 

Was ist Ihnen aus Ihrer Studienzeit besonderes in Erinnerung geblieben?

Mein Studium war der zweite Jahrgang und im Gegensatz zum ersten schon etwas besser strukturiert. Was ich am Studium besonders toll fand, war unsere Klasse: Wir hatten immer einen super Zusammenhalt. So waren wir auch nach dem Unterricht viel gemeinsam in Winterthur unterwegs, haben kulturelle Veranstaltungen besucht und selber gemacht, z.B. Theatersport oder Spielabende. Das fand ich super! Manchmal haben wir sogar über Mittag im Klassenzimmer mit der Dozentin Gruppenspiele gemacht: z.B. "Werwölfeln", ein Rollenspiel mit Dorfbewohnern und Werwölfen…

 

Wo wollen Sie in fünf Jahren stehen? Wie sind ihre Zukunftspläne? Was ist ihr Traumjob?

Mir gefällt es sehr im Bereich Handtherapie. Da möchte ich mich weiterentwickeln. Da kann ich mir gut eine Weiterbildung vorstellen, eventuell auch ein CAS.

Im Moment steht für mich aber unsere einjährige Tochter im Vordergrund und vielleicht gibt es ja noch mehr Zuwachs in der Familie.

 

Mein Tipp an heutige Studierende.

Schaut, dass ihr schon im Studium eine gute Balance zwischen dem Privaten und dem Studium bzw. dem Job findet. Das ist später im Arbeitsalltag dann auch wichtig.

 

Hier arbeite ich:

Spital Davos