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Mein Berufsalltag als Ergotherapeutin


02. September 2014

Esther Rothenberger - Ergotherapeutin im Spital Bülach

Esther Rothenberger (31) hat den ersten Jahrgang im Bereich Ergotherapie am Departement Gesundheit 2010 abgeschlossen und kann sich noch gut an die Studienzeit an der ZHAW erinnern. Heute arbeitet sie als Ergotherapeutin im Spital Bülach vor allem in der Handtherapie und im Akutbereich. 

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

Ich stehe früh auf, so um 5.15 Uhr. Im Geschäft bin ich allerdings erst ungefähr um 7.15 Uhr. Ich bin gerne wach, wenn ich meine Arbeit als Ergotherapeutin beginne. Nichts schlimmeres, als wenn ich verschlafen und müde vor einem Klienten stehe. Dann fühle ich mich nicht besonders professionell. Bin ich im Geschäft, werfe ich mich in die Berufskleidung, starte den PC, ordne meine Akten für den Tag, checke die Emails und fülle meine 0.5-Liter Wasserflasche. Jetzt kann's losgehen! Ich arbeite in der Handtherapie an einem Regionalspital. Wir sind sieben Therapeutinnen und arbeiten eng mit dem Handchirurgen vom Haus, den umliegenden Spitälern und den Hausärzten zusammen. Wir behandeln Klienten mit akuten und  chronischen Verletzungen der Oberen Extremität. Im Normalfall sind es ungefähr 12 Leute pro Tag. Die Arbeit ist spannend, das Umfeld hektisch, die Menschen sehr nett und dankbar und mein PC.... der ist langsam, aber es reicht für die Dokumentation

 

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf? Gibt es etwas, das Sie nicht gerne machen?

Ich fühle mich ausgesprochen wohl an meinem Arbeitsplatz. Die Atmosphäre im ganzen Team ist super! Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entspannt und direkt, ohne Umwege und komplizierte Verstrickungen. Wir arbeiten alle sehr selbständig, können also die Planung der Klienten selber vornehmen. Willst du mal früher gehen, kein Problem. Gibt es einen Notfall? Alle helfen einander. Brauche ich einen ärztlichen Rat? Rufe ich an oder schreibe eine Email und bekommen (praktisch immer) was ich brauche... Super oder? Manchmal aber ist es bei uns auch sehr laut und hektisch. In diesem Fall ist es besonders schwer sich zu konzentrieren, seine Arbeit richtig zu machen. Schliesslich ist die Dokumentation der Behandlungen, die Planung und Evaluation der Therapie ein wichtiger Bestandteil um die Qualität zu sichern. Zum Glück gewöhnt man sich etwas daran und man entwickelt eine gewisse Lärm-Resistenz. 

 

Was haben Sie nach Ihrem Studium gemacht?

Ich begann in der muskuloskelettalen Reha meine Laufbahn. Hat mir gut gefallen. Viele chronifizierte Geschichten... Danach ging ich in die Handtherapie. Gefällt mir auch sehr gut. Jetzt ist der Schwerpunkt etwas mehr im Akutbereich. Ich habe mich in diversen fachspezifischen Behandlungsmethoden weiterentwickelt, aber auch ergotherapie-spezifische theoretische Weiterbildungen finde ich wichtig.

 

Wie empfanden Sie den Einstieg ins Berufsleben? Gab es Überraschungen?

Der Einstieg war recht hart. Es ist halt schon streng, so als Neuling plötzlich täglich so viele Geschichten zu hören und Menschen zu behandeln. Oftmals war ich auch sehr unsicher, ob ich alles richtig mache... das richtige Ziel verfolge, die richtige Methode gewählt habe, nichts vergessen habe.... Aber die Betreuung war immer gut. Zwar wurde ich rasch ins "kalte Wasser" geworfen, aber es war immer jemand da um zu helfen, falls Hilfe nötig war. 

Dass es die passende Stelle für mich war, hat sich erst im Nachhinein herausgestellt. Und jetzt muss ich sagen, es war die perfekte Stelle für mich in allen Belangen. Manchmal muss man einfach Kompromisse eingehen und etwas wagen.

 

Was ist Ihnen aus Ihrer Studienzeit besonderes in Erinnerung geblieben?

Na ja, da ich im ersten Studiengang war, gäbe es so einiges zu erzählen.... Gutes und weniger Gutes...

An was ich mich gut erinnern kann, ist die praktische Prüfung während eines Semsesters... da gab es verschiedene "Posten". Die Zeit war limitiert und der Wechsel zwischen den Posten wurde mit einer Kuhglocke eingeläutet.... kam mir schon etwas komisch vor... war sicher eine praktische Idee, aber irgendwie seltsam ;-)

 

Mein Tipp an heutige Studierende.

Geniesst die Zeit an der ZHAW, auch wenn es manchmal schwierig ist ;-) Gebt den Dozenten Rückmeldung, damit Veränderungen bzw. Verbesserungen gemacht werden können. Ein bisschen Eigeninitiative ist schon wichtig, um etwas mitzunehmen, aber wenn das Interesse am Beruf geweckt ist, sollte das ja kein Problem sein.

Habt einfach Spass!

 

Hier arbeite ich:

Spital Bülach


Anregungen und Feedback zu "Mein Berufsalltag als..." an online.gesundheit@zhaw.ch